Wenn ein Kirchturm wieder heimkehrt

Bauarbeiten bei der Turmsanierung auf der Zielgeraden

Wendelskirchen. Nach den üblichen Betriebsurlauben im August kommen die Baumaßnahmen am Wendelskirchener Kirchturm langsam in die Zielgerade. Nach der „Rückkehr“ der restaurierten Turmspitze arbeiten jetzt die beteiligten Firmen mit Hochdruck an der endgültigen Fertigstellung.

Der erste Bauabschnitt der Außensanierung wurde bereits zum Jahresende 2013 abgeschlossen. Gegenstand war die Fundamentsanierung von Kirchenschiff und Sakristei bzw. deren Entwässerung. Weiter wurde ein barrierefreier Zugang geschaffen. Als seinerzeit im Rahmen dieser Maßnahmen auch das Turmfundament freigelegt wurde, kamen Schäden zum Vorschein, die weitere, ursprünglich nicht eingeplante Maßnahmen, erforderlich machten. Die Kirchenverwaltung mit P. Marian Lukomski, Elisabeth Neuner, Josef Plötz, Helmut Steinmeier, Gislinde Schuster und Kirchenpfleger Karl Wolf musste sofort reagieren und einen weiteren Bauabschnitt einschieben. Um den Zeitplan nicht zu gefährden, wurde eine Winterbaustelle eingerichtet. „Petrus hat uns da mit einem milden Winter sehr geholfen“, gibt sich Kirchenpfleger Karl Wolf im Rückblick erleichtert. Das Fundament war in einem so schlechten Zustand, dass es vollkommen erneuert werden musste. Es wurden mit großem Aufwand abschnittsweise kleine Teilstücke entfernt und durch Beton ersetzt. So konnte planmäßig im Frühjahr das Turmgerüst errichtet werden. Hier wurden vor allem umfangreiche Arbeiten zur Substanzerhaltung notwendig. Mit einer mittlerweile mehrere Jahre zurückliegenden Notsicherung wurde er seinerzeit soweit stabilisiert, dass die Maßnahme noch einige Jahre geschoben werden konnte und jetzt im Rahmen der turnusgemäßen Außensanierung erfolgen kann. „Wie groß die Schäden an verfaulten Balken wirklich waren, trat mit der Freilegung der Turmspitze zu Tage“, berichtet Kirchenpfleger Karl Wolf. Mit einem Aufsehen erregenden Einsatz wurde dann die Turmspitze im Juni von einem Kran im Ganzen vom Turm gehoben und in der Werkhalle eines örtlichen Zimmereibetriebs restauriert. Der inzwischen in die Jahre gekommene Glockenstuhl wurde ebenfalls entfernt. Vor einigen Wochen kehrte der Turm schließlich zusammen mit einem neuen Glockenstuhl an seinen Platz zurück. Kurz unterbrochen durch Betriebsurlaube der beteiligten Firmen gehen die Arbeiten indessen zügig weiter. Die Baufirma hat in dieser Woche die Giebel der Turmoktogone fertiggestellt. Jetzt wird die Turmspitze mit Holz vertäfelt und anschließend wieder mit Kupferblech belegt. Im Turminneren werden inzwischen die Aufstiege erneuert und Renovierungsarbeiten an den Wänden vorgenommen. Auch das Beichtzimmer, das sich im ebenerdigen Turmeingang befindet, wird bei dieser Gelegenheit neu gestaltet. Bald kann im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes die Weihe des neuen Turmkreuzes stattfinden. Voraussichtlich im Oktober wird dann in Wendelskirchen auch das vertraute Glockengeläut wieder zu vernehmen sein. Der Bauzeitenplan sieht eine Fertigstellung und damit den Abbau des Gerüstet bis spätestens Mitte November vor. Bis dahin müssen die Absperrungen des Weges im Turmbereich noch bleiben. Für die kleine Kirchengemeinde ist das Bauvorhaben eine große finanzielle Herausforderung. „Insbesondere die ungeplante und teure Sanierung des Turmfundaments bringt uns langsam an finanzielle Grenzen“, so die Kirchenverwaltungsmitglieder übereinstimmend. Man werde deshalb nicht darum  herumkommen demnächst einen Spendenaufruf zu starten. Spätestens mit dem nächsten Bauabschnitt werde nämlich die Millionenmarke bei den Baukosten gerissen. Hier wird es dann um die Sanierung des ebenfalls geschädigten Gebälks in den restlichen Gebäudeteilen gehen.

Die Kirchenverwaltung freut sich auf bald wieder vertrauter Klang mit neuem Glockenstuhl: Kirchenpfleger Karl Wolf, Helmut Steinmeier, Elisabeth Neuner, Gislinde Schuster, Pfr. P. Marian Lukomski und Sepp Plötz (v.l.)
Die Kirchenverwaltung freut sich auf bald wieder vertrauter Klang mit neuem Glockenstuhl: Kirchenpfleger Karl Wolf, Helmut Steinmeier, Elisabeth Neuner, Gislinde Schuster, Pfr. P. Marian Lukomski und Sepp Plötz (v.l.)
Rückkehr von Wendelskirchens Kirchturmspitze an seinem Platz
Rückkehr von Wendelskirchens Kirchturmspitze an seinem Platz

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