Hilfreich voll Erbarmen, Trösterin der Armen – Sankt Elisabeth

Göttersdorf. Elisabeths Heiligsprechung wurde fünf Jahre nach ihrem Tod (17.11.1231) von Konrad von Marburg, dem Hofkaplan der Wartburg beantragt, welcher 1232 die „Summa vitae“ verfasste und darin ausführlichst Elisabeths außergewöhnliches Leben und Handeln beschrieb. Er stützte sich auf sein eigenes Erleben und die fünf Dienerinnen Elisabeths die als Zeuginnen während des Heiligsprechungsprozess  angehört wurden. Göttersdorf wählte Elisabeth zur Kirchenpatronin und feierte am Samstag das Patrozinium. Der Weigendorfer Chor und die „Pritzl – Bläser“ umrahmten feierlich und die zahlreich erschienen Gläubigen in der kleinen Dorfkirche sangen das selbst verfasste „Elisabeth – Lied“.

„Selbstlos ganz sich schenkend, auch das Letzte spendend“ schloss dieses und beschrieb so treffend Elisabeths Leben als Erwachsene. Von frühen Kindesbeinen an damit konfrontiert, dass ihr Wert als Mensch vor allem in Geldwerten bemessen wurde, ging sie als Frau einen radikalen Schritt.  

Pater Roman ging in seiner Predigt auf den Lebenslauf der Heiligen ein: Elisabeth stammte aus einer reichen und seit Generationen einflussreicher Adelsfamilie. Wie damals in diesen Kreisen üblich, wurde Elisabeth mit Ludwig von Thüringen aufgrund machtpolitscher Überlegungen verheiratet. Elisabeth allerdings fühlte sich mehr der religiösen Armutsbewegung verpflichtet als ihrer Rolle als Landfürstin und half stets wo sie nur konnte durch Weitergabe ihrer Kleidung, Schmuck und vielen Besuchen bei den Kranken und Armen. Nach dem Tod ihres Ehemannes und der Flucht vor den männlichen Verwandten aus der Wartburg ging sie nach einer Nacht in einem Stall mittellos zu den Eisenacher Franziskanern und bat um „Großer Gott, wir loben dich“. Laut Überlieferung erklärte sie: „Endlich kann ich so arm wie Christus sein!“ Nach Regelung der Erbschaftsangelegenheiten und der Versorgung ihrer Kinder gründete sie mit ihrem Vermögen das Marburger Hospital welches sich besonders um Aussätzige kümmerte. Pater Roman in den Fürbitten weiter: „Ein leuchtendes Beispiel christlicher Liebe! Wir bitten um Frieden und Liebe in unseren Familien. Wir bitten um Hilfe und Beistand Elisabeths, um unsere Augen des Herzens aufmachen zu können für das Lebensglück der Anderen!“ 

Auch wenn das eigentliche Rosenwunder der ebenfalls heiliggesprochenen Elisabeth von Portugal (1271 – 1336) zugesprochen werden muss; haben doch die Jahre der Überlieferung es Elisabeth von Thüringen gewidmet. Der Tradition folgend, und da die Rose als klassisches Sinnbild der (Nächsten-) Liebe verstanden werden kann, verteilte Pater Roman im Gedenken an das Patrozinium im Anschluss an alle Gottesdienstbesucher eine Rose. 


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